Oft ist es schon die Stimme eines Sprechers, die viele Menschen nachhaltig beeindruckt, die sofort Sympathie weckt und auch von eventuellen Schwächen ablenkt. Die Stimme dient als Ausdrucks- und Darstellungsmittel. Viele Schlüsse können daraus gezogen werden.
Die paraverbale Kommunikation umfasst das ganze Spektrum der Stimme, mit der wir eine Botschaft aussprechen:
- Stimmlage (hoch/tief, tragend/zitternd)
- Lautstärke (angenehm / unangenehm laut / unangenehm leise)
- Betonung einzelner Wörter oder Satzteile
- Sprechtempo (schnell / langsam)
- Sprachmelodie (eintönig / moduliert / singend)
Aus der Stimmlage lässt sich auf den Gemütszustand einer Person schliessen. Wenn ein Mensch beleidigt ist, dies aber durch ein Lächeln verdeckt, so kommt dies zu Tage, wenn er den Mund aufmacht. Auch Stress, Angst oder Minderwertigkeitsgefühle, aber auch Selbstbewusstsein und Kraft können aus der Lage der Stimme herausgehört werden.
Die Lautstärke spielt – gerade bei Vorträgen – eine wichtige Rolle. Wird zu leise gesprochen, versteht man einen nicht, und man wirkt ängstlich und schwach. Eine sehr laute Stimme wirkt unangenehm belehrend, aufdringlich oder gar bedrohlich. In der Regel ist es überzeugender als „brüllender Löwe“ anstelle „piepsendes Mäuschen“ aufzutreten. Aber Achtung: Auch Esel machen Lärm!
In allen Formen der Kommunikation dient die Betonung dazu, auf wichtige Details hinzuweisen und Aufmerksamkeit zu gewinnen. Das Heben und Senken der Stimme weist auf Höhepunkte und wichtige Aussagen hin und sorgt insgesamt für einen wirkungsvollen Auftritt. Monotones Sprechen ist unbedingt zu vermeiden.
Eine wichtige Funktion kommt dem Sprechtempo zu. Langsames und deutliches Sprechen weckt Vertrauen, Sympathie und verleiht dem Redner ein selbstbewusstes Auftreten. Zu langsames Sprechen aber wirkt langweilig. Mit schnell gesprochenen Textpassagen wird der Vortrag aufgelockert und Spannungsmomente werden erzeugt. Es entsteht der Eindruck von Intelligenz und Kompetenz. Spricht der Redner allerdings dauerhaft mit überhöhtem Tempo, so fühlt sich der Zuhörer schnell überfordert und schaltet ab. Bewusst eingesetzte Sprechpausen erlauben dem Redner, bestimmten Aussagen ein besonderes Gewicht zu verleihen.
Bei der Sprachmelodie ist zu beachten, dass sie in jeder Sprache anders ist. Monotones Sprechen wirkt schnell langweilig, eintönig und abwechslungslos, sollte unbedingt vermieden werden. Einige Tonhöhen höher, und alles klingt reich an Inhalt, was den Zuhörern gefällt.
Image by Susanne Jutzeler, suju-foto from Pixabay
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