Ende letztes Jahr habe ich auf Empfehlung eines Dozenten das Buch “Bank, Banker, Bankrott” von René Zeyer bestellt.  Erst kürzlich habe ich nun die neuen Storys aus der Welt der Abzocker –  der zweite Teil “Zaster und Desaster” – fertig gelesen.

“Zeyer zeigt in diesen Werken, wie diese Typen ticken, die Millionen verschieben, nur um auf ihre Boni zu kommen.  Noch nie wurde anschaulicher gezeigt, warum plötzlich überall Milliarden fehlen.  Für alle, die sich dafür interessieren, wer uns die ganze Finanzkrise eingebrockt hat.”, schreibt etwa managementbuch.de.

Zugegeben, von den Banker-Fachwörtern wie CDO und all den ungeheuren Methoden des Financial Engineering habe ich nicht mal die Hälfte begriffen.  Den Aussagen des Buches von Zeyer nach reicht dies aber bereits, sich Private Banker nennen zu können. Eigentlich verliert der Kunde immer. Entweder an der Börse oder weil die Finanz-Heinis wieder mal eine Depot-Umschichtung mit noch mehr Profit im Ärmel haben. Da Profit und Gier immer ziehen, können die Banker schnell wieder Tonnen an Fees für die Bank abzweigen und sich irgendwo x-tausend Franken teuren Champagner hinter die Birne kippen. Neue Verträge, Gewinn, Nutten, Escort, Koks, Umschichtung, Verlust, Medikamente, Talfahrt, Tod – es geht immer nur ums Geschäft.
Geschäft heisst: Mach Geld aus Luft, Lös Geld in Luft auf – aber kassiere immer.

Schnell 80 Milliarden Kredit holen weil man sonst Pleite geht. Die richtigen Texte von Corporate Communications auswendig herunterleiern, ein paar Millionen einstreichen weil der CEO zu feige ist und überall schmieren wo’s nötig ist.  Dann kriegt man den Betrag fix.

Es geht um Leute, die den Bezug zur Realität längst verloren haben. Solche, die nach Mikronesien reisen, nur dass sie wirklich sagen können, sie seien schon dort gewesen. Jachten, Lion’s Club, Golf Club –  überall dabei. Natürlich immer mit dem passenden Auto, mit der richtigen Uhr und in den passenden Kleidern.
Der Brioni-Anzug ist allzeit bereit.

Beide Bücher liefern interessante Geschichten zum Geschäften der Finanzjongleure. Geschichten von Kuster, Äbersold und wie sie alle heissen. “Arme” Leute, die ihre Seele dem Geld verkauft haben. Von Profitgier und Gaunerei getrieben. Der grösste Bankraub aller Zeiten wurde von den Bankern selbst begangen.

Die beiden Bücher sind wirklich empfehlenswert und liefern kuriose und teils auch beängstigende Insights – die nicht immer für Bares genommen werden sollten – in die Finanzwelt!

Anmerkung:
Zeyer verwendet im Buch KISTE für 1000.-, TONNE für 1 Mio.-
In der Bankersprache jedoch umgekehrt…


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